Dienstag, 30. Oktober 2007

Stöckchen und andere merkwürdige Bräuche

Wie ich grad feststellen musste, gibt es unter Bloggern den bescheuerten Brauch des Stöckchenswerfens. Und so ein Stöckchen ist mit grad von hier zugeworfen worden. Was für eine beknackte Sitte ist denn das? Soll das die Klickraten erhöhen oder ist es einfach die Bekämpfung der Langeweile? Ich meine, wenn es wenigstens ein interessantes Thema wäre. Sowas wie welches Buch liest Du gerade oder so. Aber nein, es ist Halloween. Weil ja morgen Halloween ist (was ich erstmal nachgucken musste, weil ich es nicht wusste). Naja, tun wir also der Pflicht genüge. Aber nur, weil ich mit dem Possum befreundet* bin und nicht weil ich den Brauch toll finde. Also weder den des Stöckchenwerfens noch den von Halloween. Aber genug gelabert.

Das Halloween-Stöckchen
Wusstest Du, dass am 31.10. Halloween ist?
Wie bereits in der Einleitung erwähnt: Nö.

Halloween — toll oder nerviger Schnickschnack aus Amerika?

Tja, da muss ich mich leider für "nerviger Schnickschnack aus Irland" entscheiden. Wiki sagt nämlich, dass Halloween von den britischen Inseln stammt und besonders in Irland verbreitet war.

Es klingelt an der Tür — gibst Du Süßes oder willst Du Saures?

Bei mir klingelt keiner. Zumindest keine Halloween-Blagen. Und falls doch, kriegen die 'ne Blutwurst oder was ich halt grad so finde. Süssigkeiten sind auch gar nicht gesund.

Dekorierst Du Deine Wohnung/Dein Haus/Deinen Garten?

Ja, bin ich denn bescheuert? Das tut nicht mal meine Nachbarin. Und die ist ganz gross in Season Greetings. Die hat eine komplette Ostern- und Weihnachtenausstattung.

Wirst Du auf eine Halloweenparty gehen oder sogar selbst eine organisieren?

Nein und nein. Wer weiss, falls ich jemals auf einer lande und die Spass macht, finde ich Halloween vielleicht ganz lustig. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich hab nix gegen Halloween. Aber ich habe auch keinerlei Bezug dazu. Halloween ist einfach egal.

Falls Party — verkleidet oder nicht verkleidet?
Gäbe es eine Party. Und wüsste ich rechtzeitig davon. Und wären da nette Leute. Und hätte ich grad meinen kreativen Tag. Dann wäre ich verkleidet. Sonst nicht.

Falls verkleidet — wie?

Da muss ich leider erst auf das Eintreffen der oben genannten Bedingungen warten, um das beantworten zu können.

Und morgen werde ich Halloween wohl einfach ignorieren und es wird ganz leicht sein.


*Wie heißt es immer: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde. Stöckchen. Pfff.


Montag, 29. Oktober 2007

Geiz ist ungeil*

Mittwoch abend sah ich fern, wie man das ja manchmal so tut. Da kam dann unter anderem die aktuelle Saturnwerbung, womit das erste Doof seinen Lauf nahm. Einer der beworbenen Artikel war eine Casion Exilim 70 für 129 Euro. Wem das nix sagt, das ist so eine kleine Digitalkamera. Und ich trage mich seit Tagen mit dem Gedanken, mir noch so eine kleine Knipskiste zuzulegen. Daher hatte ich auch mehrfach Testberichte konsultiert und mich mit dem einen oder anderen Freak unterhalten. Und da war meine Wahl eigentlich schon auf diese Kamera gefallen (dachte ich zumindest). Der erinnerte Preis lag aber bei 209 Euro. Da dachte ich so bei mir: "Ey, wie gut, dass du die nicht bei Amazon bestellt hast, das ist ja ein richtiges Schnäppchen!" und freute mich. Mein einziges Problem war, dass ich am frühen Donnerstag nachmittag einen Flug nach Frankfurt hatte. (Job und so, egal.) Die Idee, die Kamera vorher zu kaufen, fand ich aber gut, das hätte mir Gelegenheit gegeben, noch irgendwelche wirren Fotos in Frankfurt zu machen. (Man fotografiert ja jeden Mist, wenn man eine neue Kamera hat. Mir gehts zumindest so.) Also setzte ich mich Donnerstag Mittag in mein Auto, nachdem ich ausgerechnet hatte, dass das vom Timing her kein Problem ist und fuhr zu Saturn. Rein ins Parkhaus, Wagen abgestellt, rein in den Laden und die Kamera gesucht. Bis hierher alles problemlos. Kamera sofort gefunden, Speicherkarte und einen Ersatzakku dazugepackt und noch kurz durchs Fotoregal geschlendert.

Und dann kam ich ins Grübeln. Casio Exilim 70? Casio? Exilim? Hm. Irgendwas ist komisch. Also durchforschte ich die Regale. Und fand dann die Aufklärung. Eine Canon Ixus 70. Das war die Kamera, die ich wollte, ich Depp. Grmpf. Die war aber da zu teuer. Mist. Ich also alles wieder zurückgelegt und fragte mich, warum ich mir den Stress denn nun noch gemacht hatte, wo ich doch noch zum Flieger musste. Naja, muss man durch, wenn man doof ist. Ich also zum Automaten, 2 Euro für 12 Minuten Parkzeit bezahlt, weil ich ja nichts gekauft habe und ab zum Auto. Dann fahr ich so aus diesem Parkhaus und wer steht an der Schranke vor mir? Die einzige, die vergessen hat, ihre blöde Parkkarte zu bezahlen. (Ja, ich weiss, bei Saturn ist es in Wirklichkeit ein Parkchip, aber die sind relativ selten und Leute, die da noch nie parkten, könnte das verwirren, daher die dichterische Freiheit mit der Parkkarte.) Dann legt die gute Frau den Rückwärtsgang ein, um zur Deppenhaltebucht zu kommen. Ich leg auch den Rückwärtsgang ein und schau nach hinten. Hinter mir ungefähr 8 Autos, dann eine Kurve, so dass der Rest ausser Sicht war. Es kam, wie es kommen musste. Hinten stellten sich schneller neue Autos an als sich die Erkenntnis, dass ein kurzes Zurückstoppen die für alle sinnvollste Lösung ist, in die Gegenrichtung fortpflanzte. Was die Fahrerin des ersten Fahrzeugs aber nicht so recht akzeptieren wollte. Sie wedelte mir erst mit der Hand zu und stieg dann halb aus und rief mir zu, dass ich zurückfahren solle. Ich erwiderte, dass ich das zwar gern tun würde, aber irgendwie keine Lust auf eine Massenkarambolage hätte, nur weil sie ihren Parkschein nicht bezahlt hat. Irgendwann hat sie das dann eingesehen und lief los zum Automaten, kehrte ein paar Minuten später wieder und wir konnten alle glücklich das Parkhaus verlassen. Dummerweise hatte das alles nur so lange gedauert, dass mein ganzes Timing im Arsch war. Dann kam das Taxi noch zu spät (den Teil mit dem Nachhausefahren (schreibt man das so???) habe ich mir geschenkt, weil da eh nix Aufregendes passiert ist) und es wurde alles total eng, so dass ich aus dem Taxi telefonisch einchecken musste, um den doofen Flieger noch zu kriegen. Und bis ich drinsaß war mein Adrenalin oben, weil ich bis zuletzt nicht sicher war, ob das noch klappt. Hat es dann aber noch. Nachdem ich mir viel Stress für gar nichts gemacht habe. Und da mir wieder kein guter Schlusssatz einfällt, heißt es an dieser Stelle wieder: Ende.


* Vielen Dank an das Possum für den Titelvorschlag.**
** Ja, ich habe einen Trick gefunden, wie ich Fussnoten machen kann. Die sind zwar nicht echt, aber sehen zumindest einigermaßen echt aus.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Geschichte ohne richtiges Ende

Jetzt ist es so weit. Ich habe dem Solipsismus entsagt (Ich gebe zu, dass ich das Wort, kaum hatte ich es geschrieben, in der Wiki überprüft habe, ob es denn die ihm von mir zugeschriebene Bedeutung auch wirklich hat. Ein stetig wiederkehrendes Problem bei tollen Fremdworten, die man einfach zu selten verwendet. (Um ehrlich zu sein, Solipsismus trifft es nicht ganz. Ich wollte sowas sagen wie "Selbstgenügsamkeit", aber Solipsismus hörte sich einfach cooler an und ist von der Wortbedeutung dicht genug dran, so dass ich gut mit der Unschärfe leben kann. Falls es jemanden stört, soll er es halt in seinen Gedanken durch Selbstgenügsamkeit ersetzen. (Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Fussnoten für Blogeinträge echt toll fände?))) und einer Freundin erzählt, dass ich ein Blog eingerichtet habe (Ich war überlegt zu schreiben "dass ich blogge", aber das erscheint mir - zumindest derzeit - übertrieben.). Wahrscheinlich bin auch ich, wie all die anderen Schreiber da draussen, auf ein Publikum angewiesen. Da ich meine eigenen Weisheiten im Allgemeinen ohnehin kein zweites Mal lese, erscheint das auch sinnvoll. Kurz zurück zum Solipsismus: Hat den langen Satz da oben irgendjemand beim ersten Lesen verstanden? Bisschen verschachtelt, oder? Das schöne am Bloggen (Jetzt habe ich es doch benutzt, aber der Satz wird damit einfach hübscher.) übers Bloggen ist, dass einem nie die Themen ausgehen. Nur die Gefahr der Langeweile beim Rezipienten ist nicht zu unterschätzen. Suchen wir und also lieber ein anderes Thema. (Ich könnte jetzt noch eine Anmerkung über Anmerkungen und Anmerkungen über Anmerkungen schreiben, aber ich fürchte, auch das überreize ich gerade. Versuchen wir es also mal anmerkungsfrei. (Ich garantiere allerdings nicht, dass das gelingt.))

Kurz zusammengefasst: Da draussen weiss jemand, dass es dieses Blog gibt. Das erhöht den Druck. Und mir ist gestern nichts aufregendes passiert. Und heute auch noch nicht. Interessiert sich jemand für Skat? Ich war gestern Skatspielen. Wie an den meisten Montagen. Immer mit den fast gleichen Leuten. Die Protagonisten sind: der Grosse, der Mittlere, der Kleine und ich. Tatsächlich ist der Kleine gar nicht klein. Also nicht so klein. Der ist normalgroß. Aber der Mittlere ist halt größer. Und der Große ist groß. Richtig groß. So 2 Meter irgendwas. Da komm ich mir immer ganz klein vor. Und ich bin gar nicht der Kleine. Gestern spielten wir also wieder Skat. Der Große, der Kleine und ich. Der Mittlere hatte keine Zeit. Deswegen spielt er in dieser Geschichte auch keine Rolle. Über den reden wir ein andermal. Wir machen das jetzt seit 1,5 oder 2 Jahren. Und stehen regelmäßig vor dem gleichen Problem: Das Essen ist doof. Wenn man jede Woche in die gleiche Kneipe geht, kennt man die Karte irgendwann auswendig. Da können die Kellnerinnen noch so nett sein. Meist sind sie das auch. Wenn man jede Woche irgendwo hingeht und 4-5 Stunden Karten spielt, wird man recht schnell Stammgast. Kneipenbetreiber mögen das. Regelmäßiges Erscheinen, guter Umsatz, was will man mehr? Die Kneipe, in der wir bis zur letzten Woche spielten, hat lange durchgehalten. Da wurde zwar auch schon gelegentlich gemurrt, dass das Essen eintönig sei, aber die Bedienung war super nett und man hat sich sehr willkommen gefühlt. Bis letzte Woche. Der Chef war nicht da und die Bedienung hat auch gewechselt. Neue Anordnung der Schichten. So sassen wir also da mit einer hübschen Blonden, die versucht hat, den Anschein einer kompetenten Kellnerin zu erwecken. Leider ist sie daran aber vollständig gescheitert. Hübsch zu sein reicht halt doch nicht immer. Naja, da ja - wie bereits erwähnt - von einzelnen ohnehin schon länger über das Essen gemurrt wurde - war das der Auslöser mal wieder was Neues zu suchen.

Es kamen einige Vorschläge auf den Tisch und die Entscheidung fiel dann zugunsten einer Kneipe in Winterhude. (Der geneigte Leser (die geneigte Leserin natürlich auch) wird jetzt feststellen, dass ich Hamburger bin, was bislang nicht erwähnt wurde. Glaube ich wenigstens. Sorry für die Anmerkung. Ging nicht anders.) Hm. Um ehrlich zu sein, kommt jetzt nicht mehr viel. Die Kneipe haben wir dann auch besucht, dort etwa 4 Stunden Skat gespielt und es ist nichts wirklich Berichtenswertes passiert. Das Essen war allerdings gut. Und der Koch kam immer selbst vorbei und hat gefragt, ob es mundet. Das war entweder Leidenschaft oder Langeweile, wir waren nämlich fast (am Anfang, später dann wirklich) die einzigen Kunden. Und die Musik war schon sehr chillig, fast schon einschläfernd. Aber der Typ vom Tresen, der uns auch bedient hat, war kompetent und sympathisch. Aber insgesamt finde ich Läden ohne Kunden irgendwie ein bisschen langweilig. Mal sehen, ob wir da wieder hingehen. Und ich hab auf den Kopf bekommen. Also viel verloren. Aber unser wirres Berechnungssystem schildere ich vielleicht ein andermal.

Wozu also dieser Eintrag? Keine Ahnung. Ich buch das mal unter Einführung von Protagonisten (Der Große, der Mittlere und der Kleine.). Die brauchen wir später bestimmt noch. Und das Thema Skat wird wohl oder übel auch wiederkehren. Hoffen wir also gemeinsam, dass da mal was Berichtenswertes passiert. Was durchaus vorkommt. Neulich mit der Redseligen zum Beispiel. Aber da hatte ich ja noch kein Blog und ich kann ja nicht dauernd alte Geschichten aufwärmen. Ende.

Montag, 22. Oktober 2007

Filmtip: Jumper

Erstaunlich. Kaum bin ich fertig, fällt mir noch was ein. Grad bekomme von einem Freund ein Link zu einem Trailer: Jumper. Fand ich toll. Wirkt spannend. Will ich sehen.

Kein Kommentar

Genau! Kein Kommentar. Meine Weigerung mein Blog zu bewerben trägt Früchte. So langsam begreife ich die Kommentar- und Klickgeilheit der Blogger. Irgendwie will man ja doch gelesen werden.

Da mir heute bislang nichts interessantes passiert ist, erzähle ich eine Geschichte, die schon 10 Tage alt ist. An dem Wochenende begab es sich, dass wir auf einen Geburtstag eingeladen waren. Die Location war schnieke und gut gewählt, krankte nur daran, dass die Betreiber im Vorgriff auf die kommenden Gesetze alles zur rauchfreien Zone erklärt hatten. Der Laden ist relativ neu und es ist da schon von Anfang an so. Also das mit dem Nichtrauchen. Voll doof. Also musste man immer nach draussen und da hat es nichtmal für Wärmepilze (oder wie immer die Dinger heissen) gereicht. Das wiederum fand ich schon peinlich für ein 4-Sterne-Hotel. Also habe ich mir zusammen mit einigen anderen regelmäßig meinen zarten Hintern abgefroren. Für die Kommunikation war das gemeinsame Leid allerdings gut. Das Küchenphänomen halt (womit wir nebenbei sogar noch einen unauffälligen Brückenschlag zum vorherigen Eintrag geschafft haben). Aber all das ist gar nicht die eigentliche Geschichte. Die eigentliche Geschichte heisst:

Ich und der andere Mann
Die Party nahm so den üblichen Verlauf, alle aßen etwas, tranken viel und begannen irgendwann zu tanzen. (Der Schreiber dieser Zeilen natürlich nicht, da ich nie tanze.) Ich saß mit ein paar Freunden und anderen Gästen an einem der Tische und kam ins Gespräch mit einem Mann, der offensichtlich schwul war. (Darf man in Blogs eigentlich schwul sagen? Oder heisst es politisch korrekt homosexuell? Oder gar Deutscher mit homosexuellem Hintergrund? Egal, ich mach das jetzt einfach.) Naja, keine Ahnung, worüber wir geredet haben, was Sexuelles war es auf jeden Fall nicht. Auf jeden Fall fragt der irgendwann, ob wir nicht mal aufs Klo gehen sollen. Ich guckte ein bisschen verblüfft, fragte mich, was jetzt wohl käme, sagte aber zu. Man ist ja neugierig. Wir beide also los zum Klo. Er stellt sich ans rechte von drei Pissoiren, ich mich ans linke. Er rückt auf in die Mitte. Ich pack aus und beginne zu pinkeln. (Urinieren für die Leser mit humanistischem Hintergrund.) Ich bemerke, wie er mir in den Schritt guckt und gucke in seinen, wo er an sich rumspielt. Irgendwann bin ich fertig und packe wieder ein. Da sagt er: "Du bist ein bisschen verklemmt, oder?" Darauf erwidere ich: "Nee, ich bin fertig mit Pinkeln." Ich also ab zum Waschbecken und wasch mir die Hände. Grad als ich fertig bin und den Raum verlassen will, kommt der Freund des Mannes rein. Im Hinausgehen höre ich noch ein abwehrendes: "Kein Stress, der Typ ist 'ne Hete..." Eifersuchtsdramen zu nächtlicher Stunde. Es hat dann auch noch ein bisschen gedauert, bis beide wieder auftauchten, das musste wohl erst ausdiskutiert werden. Danach gab es dann auch keine weiteren Angrabversuche, aber vielleicht war ich auch einfach nicht lecker genug.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Ratlosigkeit macht sich breit

Jetzt habe ich mir so eine Blogseite zugelegt, weil ich in meinem Leben zwei oder dreimal das Gefühl hatte, ich hätte eine Geschichte zu erzählen, die in ein Blog passen würde. Oder anders: Ich hatte das Bedürfnis, diese Geschichten zu erzählen und dachte, das Beste wäre es, die Welt damit zu belästigen. Da ich aber kein Blog hatte und mich das Thema bis dato nicht genug interessierte, um spontan zu wissen, wie bzw. wo man ein Blog unkompliziert erstellen kann, hat die Welt noch einmal Glück gehabt. Bis heute zumindest.

Tatsächlich war die Entscheidung für ein Blog so spontan, dass ich arge Probleme hatte mir einen Blog- und Blogger-Namen auszudenken. Ich weiß nämlich gar nicht, was oder worüber ich schreiben will. Daher der wirre Name, den ich sonst nie irgendwo benutze. Vielleicht wird das ja so persönlich, dass ich gar nicht will, dass jemand weiss, wer ich bin?

Wahrscheinlich sind all diese Überlegungen ohnehin obsolet, da dieses Blog wohl den Tod der Nicht-Aktivität sterben wird. Zumindest möchte ich nicht so enden, wie einige meiner Freunde, die sich mehrfach täglich die Klickraten (oder wie sagt der eingefleischte Blogger?) ansehen, um bei jedem neuen Rekord fast orgiastische Anfälle zu bekommen. Relevanz = Klicks?

Wo ich grad bloggende Freunde erwähne. Da habe ich doch eine Geschichte. Und dafür sind Blogs ja da. Zum Geschichtenerzählen. Es begab sich also zu der Zeit als wir zu einem Geburtstag eingeladen war. Bei einem Freund, der neben seinem richtigen Leben auch noch eines als Blogger hat. Wir saßen da also so rum und immer wieder klingelte es an der Tür und neue Gäste erschienen. Darunter natürlich auch eine Horde Blogger, wie es so ist auf diesen Geburtstagen von bloggenden Menschen. Vielleicht waren sie auch schon vor uns da, keine Ahnung, zu lange her, dichterische Freiheit. Wie dem auch sei, kommunikatives Stück Mensch, dass ich bin, denke ich mir irgendwann, man kann ja nicht sein Lebtag immer mit den gleichen Menschen reden, gehste halt mal zu den Bloggern. Die hatten sich nämlich in die Küche zurückgezogen, da sie wohl unter sich bleiben wollten oder einfach nur kontaktscheu waren. Hätte mir eine Warnung sein sollen. Da ich auf fast allen Partys aber die meiste Zeit in der Küche verbringe - da ist irgendwie immer am meisten los - und ich mal kommunikativ sein wollte, bin ich da also mal hingestratzt.

Ich komm also in der Küche an, sag "Moin", stell mich vor, die sich auch und schnapp mir dann ein Bier und steh da so doof rum. Die reden so mit 4, 5 Leuten miteinander und an potentiell interessanten Stellen hake ich mal mit einer Frage oder einem Kommentar ein. Ja ich weiß, unbekannter Leser, Du denkst jetzt, daß ich dumme Sprüche dazwischengeworfen habe und deswegen erfolglos war. Abr ich greife vor. Habe ich auf jeden Fall nicht, ich bin nämlich witzig, charmant und sympathisch. (Immer vorausgesetzt, die Frau neben mir gegenüber ist nicht atemberaubend attraktiv, dann kann ich schon mal den Fisch machen, also dieses wortlose Mund-Auf-und-Zu-Mache, das hilflose nach Worte ringen, weil man besonders eloquent sein will.) Kann man hier eigentlich auch Fußnoten machen? Der Teil in den Klammern wäre doch eine tolle Fußnote. So wie bei Douglas Adams. Aber wahrscheinlich finde ich das witziger als irgendjemand sonst. Vielleicht doch ganz gut ohne Fußnote. Zurück zum Thema: Ich red also immer mal wieder dazwischen, dann antwortet einer dieser Blogger mit einem abschließenden Statement auf meinen Kommentar und ich bin wieder draußen. Ich hab da schlicht und ergreifend keinen Fuß auf die Erde bekommen. Nach 20 Minuten bin ich dann abgezogen und habe mit anderen Menschen geredet. Sind Blogger so? Unterscheiden die die Menschheit in Blogger und Nicht-Blogger? Bloggen war übrigens auch deren Primärthema. Gefolgt von dem, was verschiedene Blogger in letzter Zeit so gemacht haben. Und dazu konnte ich natürlich nichts Schlaues sagen. Ich hatte kein eigenes Blog und ich lese ein Blog gelegentlich und zwei weitere selten. Und dann habe ich ungefähr 4 Blogs genau einmal gelesen. Was ist das Gegenteil von prädestiniert? Das beschreibt auf jeden Fall mein Verhältnis zum Bloggen.